Geburtstag

Heute vor einem Jahr habe ich, völlig aus dem Blauen heraus, beschlossen wieder mit dem Schreiben anzufangen. Zu diesem Zeitpunkt war ich auf Grund einer wirklich blöden Geschichte für längere Zeit krank geschrieben. Ich konnte nur auf der Couch rumliegen und hatte nicht wirklich viel zu tun. Und jeder, der schon mal länger krank war, weiß, man langweilt sich schrecklich. Ich lese für mein Leben gern, aber irgendwann ist das auch mal genug. Fernsehen geht ja mal gar nicht, denn was da tagsüber geboten wird, ist jenseits von Gut und Böse. Zwar hatte ich noch einen nicht geringen Vorrat an ungesehenen DVDs da liegen, aber nach einer gewissen Zeit war mir das auch zu viel.

Was kann man also noch tun, wenn man sich beschäftigen möchte? Als Teenager habe ich immer mal wieder geschrieben. Allerdings waren es nur einzelne Szenen, die mir durch den Kopf schossen, aber keine abgeschlossene Geschichten. Da ich zu den Personen gehöre, die sich nur schwer von Dingen trennen können, habe ich meine Ergüsse aus der Jugendzeit selbstverständlich aufgehoben. Während eines besonderen Anfalls von Langweile habe ich die Sachen hervorgekramt und wieder durchgelesen. Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Geschichten oder Szenen bei weitem nicht ausgefeilt waren. Oft musste ich lachen, als ich las, was ich damals fabriziert habe. Aber es hat mir eins gezeigt: So schlecht war das im Grunde genommen nicht mal gewesen und ich stellte mir die Frage, warum ich eigentlich mit dem Schreiben aufgehört habe. Vermutlich weil ich erwachsen wurde und keine Zeit mehr für diesen Kinderkram hatte.So oder so ähnlich werde ich wohl damals gedacht haben, richtig kann ich mich nicht mehr daran erinnern.

Mit einem Mal war mir klar, dass ich wieder schreiben will. Und zwar einen Zeitreiseroman! Einfach weil ich Zeitreisen liebe und sie mich total faszinieren. Hinzu kommt, dass ich ein absoluter Geschichtsfreak bin und mit Vorliebe historische Romane lese.

Also habe ich mich hingesetzt und angefangen zu schreiben. Und es lief und lief. Meine Finger flogen nur so über die Tastatur und die Ideen purzelten aus mir heraus. Vor allen Dingen die Recherche hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Vielleicht hat es etwas mit meinem früheren Job zu tun, da musste ich auch immer mal wieder etwas suchen und finden. Nicht anders war es bei der Recherche; wenn man weiß was man sucht, ist es ganz einfach. Irgendwann einmal habe ich begriffen, dass ich das nicht nur so zum Spaß für mich mache, sondern, dass ich diese Geschichte zu Ende erzählen und sie veröffentlichen will. Und das habe ich dann auch getan!

Vielleicht sollte ich nachher mit meinem Mann noch eine Flasche Sekt köpfen und auf den ersten Geburtstag von "Einsatzort Vergangenheit" anstoßen. Zumindest die Idee dazu ist heute vor einem Jahr geboren und ich finde das kann man schon mal feiern.



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