Teaser zum Wochenende

Ich dachte, dass es mal wieder Zeit für einen kleinen Ausschnitt wäre. Immerhin war es hier in den letzten Tagen verdächtig still, wenn es um den zweiten Teil ging. Und damit ihr mir glaubt, gibt es mal wieder einen kleinen Ausschnitt.

Viel Spaß beim Lesen! 


In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf das Krankenbett und begann die erste Zeitung zu lesen. Ich war gerade dabei mich durch die Tageszeitung durchzukämpfen, da wurde ohne Vorwarnung die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen und mein Kollege Phil stürmte regelrecht in den Raum. 
   »Laura, Gott sei Dank, ich habe mir solche Sorgen gemacht!« Mit diesen Worten kam er auf mein Bett zu und wollte mich in seine Arme nehmen. Hallo? Was sollte das werden? 
   »Stopp!«, rief ich, bevor er sich mir noch weiter näherte. Wollte er mich etwa küssen? Überrascht hielt er inne und sah mich prüfend an. 
   »Was ist los mit dir?«, fragte er mit verblüfftem Gesichtsausdruck, machte aber keinerlei Anstalten sich von mir zurückzuziehen. Dabei fiel mir auf, dass er richtig gut roch, nicht nur nach Aftershave oder was auch immer Männer benutzten, sondern auch nach etwas anderem, irgendwie ursprünglich und männlich. Auf alle Fälle sorgte es dafür, dass mein Magen einen kleinen Hüpfer machte. 
   »Das könnte ich dich fragen! Was machst du hier?« Er rückte ein wenig von mir ab und musterte mich von oben bis unten. 
   »Was ist geschehen?« 
   »Ich weiß es nicht! All meine Erinnerungen sind weg, ich stand gestern Abend in meiner Wohnung und konnte mich auf einen Schlag an nichts mehr erinnern! Alles der letzten Wochen ist wie ausradiert!«, erklärte ich ihm. 
   »Du erinnerst dich an nichts mehr?«, wiederholte er ungläubig. 
   »Wie soll es dir erklären? Eine meiner letzten Erinnerungen, die ich habe, ist dieser Autounfall, den wir vor ein paar Wochen beobachtet haben. Du erinnerst dich, der nach dem Schulfest!« Warum erzählte ich ihm das alles? Er war mein Kollege, eigentlich ging ihn das gar nichts an, aber er sah so besorgt aus, als würde es ihn wirklich interessieren. 
   »Und danach ist Schluss?« Ich nickte. 
   »Das ist nicht wahr! Sag mir, dass du dir einen Spaß mit mir erlaubst und mich nur auf den Arm nimmst«, rief er mit etwas wie Verzweiflung in der Stimme aus.
»So wahr, wie das Amen in der Kirche! Gibt es vielleicht etwas, das ich wissen müsste?« Sein Benehmen kam mir sehr merkwürdig vor. 
   »Ich weiß noch nicht mal, wo ich anfangen soll! Ich …«, weiter kam er nicht, denn erneut wurde die Tür zu meinem Zimmer geöffnet und die Stationsschwester trat ein.
   »Frau Simon, wir wären dann so weit für das CT. Kommen Sie bitte mit?« Ich nickte und erhob mich vom Bett, um ihr zu folgen. An der Tür blieb ich stehen und drehte mich noch einmal zu Phil herum. 
   »Danke für deinen Besuch, aber müsstest du nicht in der Schule sein? Grüß die anderen Kollegen von mir. Wir sehen uns dann wohl wieder, wenn ich in die Schule komme. Mach es gut!«, verabschiedete ich mich von ihm und folgte der Schwester. Sein versteinertes und völlig entsetztes Gesicht bekam ich nicht mehr mit. 

Na, neugierig geworden? Wer Fragen hat, kann sie mir gerne stellen. Ob ich sie beantworte, steht selbstverständlich auch einem anderen Blatt ... 

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