Zeitdiebstahl

So kam ich mir jedenfalls heute Abend vor. Als wären die grauen Herren von Momo in meinem Wohnzimmer aufgetaucht und hätten mir 90 Minuten meiner kostbaren Lebenszeit genommen. Wovon die Rede ist?
Vom Tatort natürlich! Was hatte ich mich gefreut, dass nach dem schrecklichen Tatort aus der Schweiz wieder einer aus Köln kam. Wobei Köln auch in den letzten Monaten nicht wirklich ein Garant für gute Unterhaltung war. Aber wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und so durfte ich heute Abend Zeuge davon werden, wie meine Hoffnung mit jeder Minute, die dieser Tatort lief, schwächer wurde und schließlich klinisch tot am Boden lag. 
Ich weiß, dass der Tatort nicht jede Woche aus Münster kommen kann, aber ich weiß, dass es auch noch andere Teams gibt. Und da gibt es auch immer wieder gute Drehbücher, die den Zuschauer fesseln und gut zu unterhalten wissen. Der Tatort heute war leider keiner der guten, ganz im Gegenteil. Versprach der Anfang noch, dass es gut und spannend werden würde, so zog sich der Film je länger er ging immer mehr wie Kaugummi.

Was hätte ich in diesen verlorenen Minuten machen können?
- Ganz klar, ich hätte an meinem Buch weiterschreiben können
- ich hätte das spannende Buch, das ich gerade lese, weiterlesen können
- meinen Kleiderschrank, der es dringend nötig hat, aufräumen
- Fenster putzen, was bei Dunkelheit schwierig, aber nicht unmöglich ist.

Die Liste der Dinge, die ich hätte tun können, um meine Zeit sinnvoll zu verbringen, ist unendlich, aber alles Jammern nutzt nichts. Es ist wie es ist und diese neunzig Minuten sind leider weg.
Die Hoffnung, dass es nächste Woche besser wird, ist groß, denn da kommt Borowski und den mag ich. Sehr sogar.

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